Die aktuelle CD signals from the cool transportiert die Idee des Cool Jazz - die Verschmelzung von Komposition und Improvisation - in die Musik unserer heutigen Zeit. Cool sind auch die sehr sehr kalten Himmelskörper am Rande unseres Sonnensystems, aus deren Lichtsignalen Ockert die Elektronischen Klänge der CD entwickelt hat. Das Eröffnungsstück bait+ erweitert das POLYTHEISTIC ENSEMBLE um Mitglieder des Neue-Musik-Ensembles TEMA.
Matthias Ockert, comp / g / el
Tomas Westbrooke, vl
Marie Schmit, vcl
HP Ockert, tp
Stefan Schönegg, db
Dominik Mahnig, dr
+ Gäste Ensemble TEMA:
Eve Cambreling, fl
Evgeni Orkin, bcl
Olga Zheltikova, p
Christoph Heeg, sax
Shin Minami, marimba / perc
Aufnahme in den Bauer Tonstudios Ludwigsburg im Dezember 2015
Liner Notes: Hans-Jürgen Linke
Artwork: Dagmar Vinzenz
Photos: Jochen Klenk
Design: 2x Goldstein+Fronczek
Produziert von Matthias Ockert, Daniel Keinath und Eva Bauer-Opelland
Elektronische Klangsynthese mit Lichtdaten aus der Beobachtung von Transneptunialen Objekten durch das Herschel Teleskop, bereitgestellt durch das Max-Planck-Institut Deutschland in Kooperation mit Dr. Miriam Rengel.
(Credits: ESA / Herschel / PACS /MPS / MPE / Observatoire de Paris / “TNOs are Cool” Team)
… Wenn Matthias Ockert SIGNALS FROM THE COOL empfängt, dann ist das auch programmatisch gemeint. Seine Musik verarbeitet klangliche Einflüsse anderer Jazzmusiker. Sie ist metrisch und rhythmisch komplex, dabei oft tänzerisch, denn beides schließt sich nicht unbedingt aus. Ihr Klang und ihre Melodik sind vor allem von Saiteninstrumenten geprägt. Sie arbeitet mit Rock-Elementen ebenso wie mit aleatorischen Anteilen. Sie ist sorgfältig auskomponiert und ausbalanciert, aber sie braucht keine Musiker, die spielen, was auf dem Blatt steht. Sie entwirft sich als kollektiven Arbeitsprozess, der jeden in die Verantwortung nimmt, niemanden allein lässt – auch nicht in den Soli, für die sie immer wieder Räume frei macht – und alle zum genauen Mithören nötigt. Matthias Ockerts Musik klingt nicht nur wie, sie ist auch Jazz, aber sie macht jeden Gegensatz zwischen Jazz und Komposition obsolet.
Und dann sind da noch die Signale aus der Kälte am Rande des Sonnensystems. Das Herschel Weltraumteleskop hat sie weitergeleitet, aus der Ferne etlicher Lichtminuten. Matthias Ockert hat sie zu Klängen verarbeitet und der Musik beigemischt. Sie hinterlassen Spuren in ihr, wir wissen und hören nicht genau, welche. Aber sie sind da. Sie stören nicht die Ordnung der Musik. Sie sind ein Teil von ihr.
(aus den Liner Notes von Hans-Jürgen Linke)
Gefördert durch den Innovationsgutschein C für Unternehmen der Kultur- und Kreativitätswirtschaft und durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mbH mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.